Larynxkarzinome können in allen Teilen des Larynx auftreten und sich graduell auf den ganzen Larynx ausbreiten. Die meisten Larynxkarzinome entwickeln sich aus Plattenepithelzellen. Im Frühstadium sind Larynxkarzinome vor allem in der Glottis lokalisiert, während spätere Entwicklungsstufen auch die supra- und subglottikalen Larynxregionen beeinträchtigen können. Die Behandlung von Larynxkarzinomen sollte auf einer passenden Kombination von chirurgischen Eingriffen, Strahlentherapie und Chemotherapie basieren. Allen Patienten sollte während und nach der Behandlung vom Rauchen dringend abgeraten werden.
Im Frühstadium kann lang anhaltende Heiserkeit auf ein Larynxkarzinom (LK) hinweisen. Das LK beeinträchtigt graduell alle Larynxfunktionen und kann auch Entzündungsreaktionen im umliegenden Gewebe hervorrufen. In den meisten Fällen ist ein Larynxkarzinom streng lokalisiert. In bis zu 40% der Patienten kann die Neoplasie in späteren Stadien in nahen und auch entfernten Lymphknoten metastasieren [1]. Eine Ausbildung von Metastasen in Organen ist bei Leber und Lungen am wahrscheinlichsten. Sowohl der Ort als auch das Entwicklungsstadium des Larynxkarzinoms definieren die möglichen Symptome. Am häufigsten treten neben der bereits erwähnten Dysphonie, die sich im weiteren Krankheitsverlauf zur Aphonie verschlimmern kann, Dysphagie, Dyspnoe, Aspiration, allgemeine Ermattung und Schmerzen, Halitose, blutiges Sputum, Otalgie und in späteren Stadien Gewebeauswurf sowie Kachexie und sichtbare Gewebewucherungen in der Nackenregion auf [2].
Das Auftreten von LK ist stark mit einem ungesunden Lebenswandel verknüpft, insbesondere mit exzessivem Rauchen und starkem, lang anhaltendem Alkoholkonsum. Larynxkarzinomen treten am häufigsten bei älteren Männern (60+) auf [3]. Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken ist für Raucher sechszehn Mal so hoch wie für Nichtraucher [4]. Bei ehemaligen Rauchern bleibt das Risiko langfristig erhöht [5]. Patienten, die während oder nach der Behandlung wieder mit dem Rauchen beginnnen, verringern ihre Heilungschancen signifikant und setzen sich dem Risiko aus an weiteren Larynxkarzinomen zu erkranken [6]. Die Wahrscheinlichkeit einer Neuerkrankung ist in den vergangenen Jahrzehnten gesunken [7]. Bei Patienten mit diagnostiziertem Suchtverhalten ist es sehr wahrscheinlich, dass zusätzlich erworbene Krankheiten fatalere Auswirkungen haben als das Larynxkarzinom.
Die Diagnose startet mit einer gründlichen Dokumentation der Patientengeschichte, insbesondere der Lebensgewohnheiten. Larynxkarzinome können auch als Folge einer Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV) auftreten [8]. Eine direkte laryngoskopische Untersuchung gibt Aufschlüsse über die Existenz, den Ort und das Entwicklungsstadiums eines möglichen Larynxkarzinoms. Nach der Entdeckung eines möglichen Larynxkarzinoms im Frühstadium ist eine Biopsie anzuraten. Weitere Tests, die für die Diagnose herangezogen werden können, hängen vom Einzelfall, insbesondere von der Größe des Karzinoms ab. In bildgebenden Verfahren wie einer Computertomographie (CT), einer Magnetresonanztomographie (MRT) oder einer Positronenemissionstomographie (PET) des Oberkörpers, der Nackenregion und des Kopfes kann die Beeinträchtigung des umliegenden Gewebes wie auch die Eindringtiefe des Tumors in gesundes Gewebe besser abgeschätzt werden. Der Grad der Infiltration des umliegenden Gewebes definiert auch die Heilungschancen des Patienten. Metastasierte und/oder weitreichende Tumore in fortgeschrittenen Stadien haben die geringsten Heilungschancen [9]. Bei streng lokalisierten Larynxkarzinomen liegt die Chance auf eine vollständige Heilung zwischen 75 und 95 Prozent [10].